Eine Erzahlung aus der Zeit der systematischen Verfolgung und Ausmerzung der Juden im Dritten Reich. Ort der Handlung: eine Metzgerei, von der zustandigen Parteidienststelle dazu ausersehen, einmal in der Woche, am Freitagabend (dem Vorabend des Sabbat), Fleisch und Wurst an die Juden der ganzen Stadt auszugeben - gema den doppelt reduzierten Rationen auf den besonders gekennzeichneten judischen Lebensmittelkarten. Es handelt sich also um jene Frist erzwungener und aufs auerste eingeengter Getto-Existenz, die der Ausrottung vorausging. Das unbestechliche Zeugnis der Metzgerfrau schafft in der dichterischen Prosa gleichsam einen fesselnden Originalbericht von dokumentarischem Wert. Die Metzgerin ist in all ihrer Furcht und Schwache ein barmherziger Mensch. Und da sie nichts Wirksames zu tun vermag gegen das letzte Unheil, schickt sie sich in einer Bombennacht zur stellvertretenden Selbstopferung an, zum Brandopfer. Durch sonderbare Umstande wird sie von einem Juden gerettet - weil ihm der Eingang in den Luftschutzbunker verwehrt worden war.