Das Buch Himmelswelten und Kosmovisionen prasentiert die Vortrage der Tagung der Gesellschaft fur Archaoastronomie in Gilching 2019 in 18 Kapiteln. Mit Kosmovision wird ein weiter kultureller Bogen gespannt von den symbolisch-mythischen Weltanschauungen urgeschichtlicher Kulturen uber Indien und China bis zu Utopien und Science Fiction. Die Vorstellung vom Weltberg, dem kosmischen Berg, in den archaischen Kulturen war mit kosmologischen, spirituellen und religiosen Motiven verbunden. Ein Beitrag widmet sich der himmlischen Tierwelt, den Sternbildkulturen im Computerplanetarium Stellarium. Die Bildmotive Pottwal und Krummstab auf megalithischen Monumenten in der Bretagne werden als Polfinder fur die Navigation gedeutet. Ferner wird ein "e;Steinzeit"e;-Teleskop mit einem Obsidianspiegel und die interessanten Beobachtungsmoglichkeiten vorgestellt. Sehr interessant ist die Untersuchung eines Meteoriteneinschlags im Chiemgau (900-600 v.Chr.) in der Keltenzeit. Weiterhin wird der Mithraskult sowie die Rezeption dieses persischen Sonnengottes Mithra im Romischen Kaiserreich mit den vielen astralen Anspielungen thematisiert. Die indische Kultur und Religion in Beziehung zur Astronomie/hinduistischen Astrologie wird diskutiert; den Planeten werden besondere Krafte, die das Schicksal der Menschen beeinflussen, zugeschrieben. Aber auch die Bedeutung der eindrucksvollen indischen Observatorien (Jantar Mantar), erbaut 1733 in Delhi und Jaipur, zur Beobachtung der Himmelsphanomene wird prasentiert. Weiterhin wird Einblick in das Thema gegeben, ob Kirchen immer exakt nach Osten orientiert sind. Auch Goethes Romisches Haus in Weimar zeigt eine astronomische Verbindung zum Sonnenlauf - eine Lichtsymphonie. Seit alter Zeit entwickelten Menschen Kosmovisionen, in denen Unterwelten und Himmelswelten existierten. Mit der Entwicklung der Astronomie und Naturwissenschaft interessierte man sich fur virtuelle Welten, aber auch fur die Erforschung des interplanetaren, interstellaren Raumes.