Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Jura - Strafrecht, Note: 16, Universitt Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Noch vor wenigen Jahren gehrte 266 StGB zu den unbekannteren Strafgesetzen. Besonders in der ffentlichkeit war der Stellenwert der Untreue eher gering. Das hat sich schlagartig gendert. Die Flle Mannesmann, VW und Siemens haben die Untreue medienwirksam der ffentlichkeit vorgestellt. Schon im Fall Mannesmann keimte sofort eine ffentliche Debatte darber auf, was Manager drfen und was nicht. Noch grundlegender war die Frage, wie viel Geld sie fr ihre Dienste bekommen drfen. Natrlich sind diese ffentlichen Debatten fr die Rechtswissenschaft relativ unbedeutend, denn das bloe Verlangen nach sozialer Gerechtigkeit kann und darf die Auslegung eines Strafgesetzes nicht beeinflussen oder gar manipulieren.
Gleichwohl spiegelt die Debatte teilweise die Meinungsstreitigkeiten, die im Rahmen der Untreue diskutiert werden, wider. Denn dem Strafgesetz immanent ist das Spannungsverhltnis zwischen zivilrechtlicher Privatautonomie und Schutz vor Vermgensschdigungen. Die aus diesem Spannungsverhltnis resultierenden Schwierigkeiten spiegeln sich in der Gestaltung des Gesetzes wider. Der Tatbestand der Untreue ist unbersichtlich, wage und vollkommen umstritten. Oftmals ist es unmglich, ex ante die Strafbarkeit eines potentiellen Untreue-Tters zu bestimmen. Vielmehr mssen die Gerichte, wenn ein Fall in dieser speziellen Ausprgung noch nicht vorgekommen ist, jedes mal wieder eine Methode entwickeln um den Angeklagten abzuurteilen. Das ist natrlich nicht sinnvoll. Daher soll hier der Untreue genau auf den Grund gegangen werden. Anhand der von Klaus Binding entwickelten Normentheorie soll die Untreue analysiert werden und somit am Ende handhabbarer gemacht werden.
Dazu soll zunchst in die Normentheorie eingefhrt werden. Eine kurze Darstellung der von Binding entwickelten Grundstze soll das Verstndnis der spter folgenden Analyse frdern
