Ertrinkende Fluchtlinge im Mittelmeer, Anschlage von Fundamentalisten auf Zeitungsredaktionen, die Angst vor den Fremden bei uns, gepaart mit dem Gefuhl, sich selbst fremd zu sein: In drei groen Texten - "Die Schutzbefohlenen", "Wut" und "Unseres" - macht Elfriede Jelinek den fortschreitenden Wahnsinn unserer Gegenwart unmittelbar erfahrbar. Wortmachtig und hellsichtig stellt sie westliche Grundwerte wie Humanismus, Demokratie, Meinungsfreiheit und Menschenrechte auf den Prufstand und scheut sich dabei nicht, ihre eigene Rat- und Fassungslosigkeit angesichts einer Welt zu artikulieren, in der sich politische Fronten immer mehr verharten und zugleich anscheinend nichts mehr sicher ist."Vermutlich gibt es in der Gegenwartsliteratur nichts Vergleichbares ... ein Monument, eine himmelschreiende Klage von antikischer Wucht und Trauer." (Die Zeit) "Ein bestechend scharfes Oratorium, unter dem ein Abgrund klafft, aus dem kein gottliches Licht, sondern die schmerzliche Erkenntnis des Versagens dringt." (Der Freitag)