"Ein Elektronenblitz - das Aufschnappen des Kameraverschlusses, das den fnftausendsten Teil einer Sekunde dauert - so fotografiert man heute, da jeder zweite Radfahrer seine Box und jeder dritte Autofahrer seine Leica hat. Aber wie war's mit den Kinderschuhen der Fotografie? Vor hundertzwanzig Jahren stand Dauthendeys Vater stundenlang in der glhenden Sonne, der zu Fotografierende sa stundenlang unbeweglich auf seinem Sessel und wurde stocksteif, ehe die Aufnahme beendet war: ein Jahr fast
dauerte es, bis diesem ersten deutschen Fotografen die Aufnahmen berhaupt gelangen, die auch bei Daguerre, dem Erfinder der Lichtbildnern, nur Zufallstreffer ergaben; doch dann ffnete sich mit einem Schlage ein kometenhafter Weg fr ihn. Schon als Jngling knipste Dauthendey-Vater Frsten und Handelsherren, die ihn mit Beuteln Goldes bezahlten. Zwanzig Jahre lebte diese
fr das neunzehnte Jahrhundert so typische Gestalt im reichen und eleganten St. Petersburg, ehe er in dem idyllischen Wrzburg
sein groes Atelier erffnete. Dieses kulturgeschichtlich bedeutsame Buch, das sich auf Tagebuchbltter und Erzhlungen des
Vaters des Dichters sttzen kann, umspannt das ganze neunzehnte Jahrhundert mit seinen sprunghaften technischen Fortschritten." [...]
Anhand der Tagebuchaufzeichnungen und Erzhlungen seines Vaters zeichnet der bedeutende impressionistische Dichter und Maler Max Dauthendey die Geschichte seiner Familie nach.