Schweden zur Zeit der Mondlandung. Aus einer paradiesischen Existenz in à bersee ist die achtjà hrige Aliide widerwillig in ihre Heimat zurückgekehrt. Mit herrlich schrà gem Blick erkundet sie die geheimnisvolle, schmutzige Stadt, die einsamen Grundstücke, den herbstlichen Park und das alte Museum. Am liebsten ist sie mit der bewunderten K unterwegs, dem »Richtigen Mà dchen«, das artig und adrett und somit Aliides Gegenpol in jeglicher Beziehung ist. Doch nachdem Aliide auf einem ihrer abendlichen Streifzüge von einer seltsamen Frau ein paar Münzen annimmt, gerà t ihr Leben aus den Fugen. Schon wenige Tage danach klopft es an die Tür des Klassenzimmers. »Und als das passierte, wusste sie sofort, ohne den geringsten Zweifel, dass die Stunde geschlagen hatte, dass jetzt Schluss war, und dass das hier nur der Anfang des Fürchterlichen war, das jetzt auf sie zukam.« Aliide gerà t in einen Sog aus Angst und Zwà ngen, Selbsthass und Aggression, denn eine schreckliche Erinnerung erwacht.Im Spannungsfeld zwischen Schrecken und Komik, Realismus und Schauerromantik erzà hlt Mare Kandre hellhörig von den Abgründen der behüteten Kindheit und legt die Psyche eines aus der Bahn geworfenen Kindes offen. Aliide ist eine der groà en einsamen Heldinnen der Literaturgeschichte.