Das ''Paar'' spielt in den Geistes- und Kunstwissenschaften bislang kaum eine Rolle ? sieht man von den vielen Ausstellungskatalogen zum Künstlerpaar einmal ab. Ganz anders in den Sozialwissenschaften: Dort hat sich das Paar là ngst als eigenstà ndiger Forschungsgegenstand etabliert. Der Sammelband Kunst-Paare. Historische, à sthetische und politische Dimensionen sucht diese Forschungslücke zu füllen und stellt Zweierbeziehungen in den darstellenden und bildenden Künsten in den Mittelpunkt der Diskussion. Dabei meint das Konzept ''Kunst-Paare'' immer zweierlei: zum einen Künstler*innenpaare selbst, zum anderen aber auch Darstellungen von Paaren innerhalb von künstlerischen Werken oder theatralen Aufführungen. ''Paare'' sind zudem nicht nur Liebes paare, sondern auch Geschwister-, Eltern-Kind- oder Freundschaftspaare sowie Zweierkonstellationen, die sich einer genauen Einordnung entziehen.Der Band versammelt Beitrà ge aus kunstgeschichtlicher, theaterwissenschaftlicher, historischer, performance-, gender- und queertheoretischer Perspektive. Es werden methodologische und theoretische Möglichkeiten sowie Grenzen des Konzepts ''Paar'' ausgelotet, à sthetische Ausformungen und Transformationsprozesse von Zweierbeziehungen beschrieben sowie politisch-subversive Dimensionen von Paarinszenierungen diskutiert. Dabei wird deutlich, dass die Frage nach der à berschreitung des Paares schlussendlich eine zentrale Rolle spielt.