Planwirtschaft
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Språk
Tyska
Utgivningsdatum
2022-03-01
Förlag
Promedia Verlagsges.mbH
ISBN
9783853719008

Planwirtschaft E-bok

E-bok (LCP),  Tyska, 2022-03-01
125
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Ende des 20. Jahrhunderts schien es ausgemacht: Der kapitalistische Markt hatte uber die Planwirtschaft gesiegt. Versuche, mittels rationaler Planung die kapitalistischen Lander "einzuholen und zu uberholen", waren bereits zwei Jahrzehnte zuvor gescheitert. Planwirtschaftliche Modelle schienen fur immer abgeschrieben, hatten sie sich doch in der Praxis als okonomisch undurchfuhrbar und politisch repressiv erwiesen. Allerdings ist eine Beschftigung mit der Idee einer geplanten sozialistischen Wirtschaft und ihren theoretischen Grundlagen heute aktueller denn je. Denn das Hohelied des freien Marktes verhallt nun schneller, als von den Nutznieern des Kapitalismus befrchtet. Die Wirtschaftskrise 2008, erzwungene Migrations- und Fluchtbewegungen, zunehmende soziale Verwerfungen und nicht zuletzt die kologische Katastrophe und ihre dramatischen Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen haben zu einer Krise in Permanenz gefhrt, der mit marktwirtschaftlichen Methoden offensichtlich nicht beizukommen ist. Ob bei den CO2-Budgets, der Impfstoffproduktion oder der Bereitstellung von Atemwegsmasken: Immer fter war zuletzt, nicht nur im angelschsischen Raum, von Sozialismus, Planwirtschaft oder zumindest planning die Rede. Fr die Herausgeber Philip Broistedt und Christian Hofmann ist Planwirtschaft weder ein selbsterklrender noch ein originr linker Begriff. In ihrer Textsammlung dokumentieren sie zentrale Debatten darber, wie eine geplante Wirtschaft an die Stelle der anarchischen Produktion auf Basis des Marktes treten knnte. Auch wenn Marx und Engels keine Theorie einer Planwirtschaft verfassten, so ist doch die Marxsche Kapitalismusanalyse, die auf die Aufhebung der Wertform der Produkte hinausluft, der Ausgangspunkt fr die Linke um eine planmig bewusste, gesellschaftliche Produktion. Im ersten Kapitel des Buches geht es deshalb um die Arbeitszeitrechnung als Dreh- und Angelpunkt fr einen gesellschaftlichen Produktionsplan der assoziierten ProduzentInnen, die Marx im Kapital als "Verein freier Menschen" titulierte. Die Kapitel zwei und drei beinhalten Texte, die zentral fr die gescheiterten Planwirtschaftsmodelle des 20. Jahrhunderts stehen. Die KommunistInnen in Russland und spter auch in China besaen in der ersten Phase ihrer revolutionren Umwlzung die Hoffnung, mit kriegswirtschaftlicher Naturalplanung im Sturmlauf zum Kommunismus zu gelangen. Geprgt und inspiriert durch die Kriegswirtschaft sollte alles administrativ geregelt werden: die Arbeit durch revolutionre Arbeitsdisziplin, wenn nicht Arbeitsarmeen, die Planung und Bezahlung in Naturalien. Im dritten Kapitel geht es um die "planmige Anwendung des Wertgesetzes", das nach dem schnellen Scheitern der Naturalwirtschaft zentral fr den Staatssozialismus wurde. Ein starker, autoritrer Staat sollte das Wertgesetz ausnutzen, um zunchst die Grundlagen fr eine kommunistische Produktion zu legen. Eine Kostenrechnung, d. h. eine konomie mit "Ware-Geld-Beziehungen", war letztlich trotz Wirtschaftsplanung als unverzichtbarer Bestandteil des Staatssozialismus allgemein anerkannt. Im abschlieenden Kapitel finden sich neuere Diskussionsbeitrge, die vom Scheitern der starren Planwirtschaftsversuche im 20. Jahrhundert ausgehen. Dabei steht einmal mehr die zentrale Frage im Raum, warum der Staatssozialismus keine bessere kologische Bilanz hatte als sein konkurrierendes Pendant; zum zweiten geht es um das eklatante Demokratiedefizit bisheriger Planungsmodelle und um die Frage, welche Vorteile die neuen, digitalen Produktivkrfte fr knftiges gesellschaftliches Planen bieten wrden.

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